Mittwoch, 11. Mai 2011

Maximale Action für wenig Geld

Wir waren am Montag mal wieder im Kino. Nicht weil was Besonderes lief, sondern, weil wir mal wieder ins Kino wollten. So sind wir montagabends (Spardägle -5 Euro pro Nase) in World Invasion: Battle Los Angeles gelandet.

Der Hauptdarsteller Aaron Eckhart war mal in der Daily Show. Nur daher konnte ich etwas mit dem Film anfangen. Kurz gesagt: so viel Action in einem Film habe ich noch nie gesehen und vor allem gehört. Der Film hat kaum Story, ordentliche Effekte, viele Waffen und vielleicht 15 Minuten, in denen nicht geschossen wird.

Kurzfazit meiner besseren Hälfte: "Er hätte aber auch gut sein können." Ich fand ihn gar nicht schlecht, das Marines-Semper-Fi-Getue nervt ein bisschen, aber das brauchen die Amis halt.

Das Soziotop UFA-Palast am Kino-Spartag bei schönstem Sommerwetter war erwartungsgemäß auch prall gefüllt mit interessanten Figuren. Hinter uns saßen zwei absoluten Vollblutnerds, die tatsächlich bei jedem "Gag" lauthals lachten und es vor dem Film schafften, in vielleicht 15 Minuten "Der Herr der Ringe", "Der Hobbit", die "Harry Potter"-Reihe, bestimmt drei demnächst erscheinende Superhelden-Verfilmungen, "Otherland" und noch zwei, mir unbekannte, TV-Serien zu besprechen.

Im Eingangsbereich waren aber die deutlich witzigeren Exemplare anzutreffen. Das Solariumsgespann aus drei jungen Männern vielleicht Anfang 20 und drei etwas jüngeren Frauen etwa. Die drei Jungs alle mit sorgfältig gepflegten Oberarmmuskulaturen, sorgfältig gegelten Haaren, sorgfältig ausgesuchten Polo-Shirts, bei denen die Armbündchen ein klein wenig zu eng waren und deren Kragen natürlich auch sehr sorgfältig hochgestellt war. Ich kann mir gut vorstellen, dass der eine oder andere den Kragen mehrmals hat hochklappen müssen, weil er mit den vorhergegangenen Hochstellergebnissen nicht zufrieden war.
Die Mädels hatten alle die selben Strähnchen in den Haaren, das gleiche Make Up, die gleiche Hautfarbe, die gleiche Kleidergröße und den selben, leicht leeren Blick

Im Foyer des UFA-Palast stehen ein paar Automaten rum und schon lange frage ich mich, wer denn da sein Geld reinwirft. Einer ist ein Auto-Rennspiel, da sitzen ab und zu mal ein paar Kinder drin. Der Air-Hockey-Tisch ist selten in Benutzung und bei den anderen beiden Automaten habe ich noch nie jemand stehen sehen. Der eine ist ein Hau-Drauf-Gerät, bei dem man den Punchingball in die Automatendecke dreschen muss und dann zeigt der Automat an, wie stark man schlagen kann. Der andere ist ein Tetris-Klon, bei dem man glitzernde Mobil-Elektronik gewinnen kann. Jetzt ratet mal, wer an welchen Automaten ging!

Die Kragen steuerten sehr zielsicher auf den Hau-Drauf-Automaten zu, wahrscheinlich gehen sie da immer hin. Nach jedem Schlag schauten sie sich dann immer um, wer ihnen denn alles zusah. Die drei weiblichen amerikanischen Ureinwohner (Rothäute darf man nicht mehr sagen) fütterten derweil den Glitzerautomaten mit Kleingeld in der Hoffnung auf ein neues Handy oder einen MP3-Player. Raus kam nichts.

Kurzum: die gingen natürlich auch in Battle Los Angeles und, wie ich nach Filmende auf der Toilette hören konnte, fanden sie ihn super.

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