Donnerstag, 9. Juni 2011

Serie: Freaks and Geeks

Vor kurzem kam Wall-E im Schweizer Fernsehen und da fielen uns ein paar Töne auf, die eindeutig aus Star Wars kommen. Also sofort in der Wikipedia nachgeschaut und bestätigt worden.

Ein Link auf der Wikipedia-Seite führte mich auf eine Liste des Time-Magazine mit den besten Filmen, TV-Serien und Büchern der Jahre 2000 bis 2010. Bei den TV-Serien waren die üblichen Verdächtigen vertreten: The Wire (meine persönliche Lieblingsserie), The Sopranos (auch sehr gut), Arrested Development (genial). Eine Serie sagte mir aber gar nichts: "Freaks and Geeks".

Diese Serie lief nur eine Staffel und von den gedrehten 18 Folgen à 45 Minuten wurden auch nur zwölf gesendet. Von Kritikern wurde die Serie wohl sehr geschätzt, beim Publikum kam sie wohl nicht gut an. Jetzt habe ich sie mir mal angeschaut und ich muss sagen: da gibt es viele Serien, die es eher verdient hätten abgesetzt zu werden.

Die Handlung dreht sich um zwei Gruppen von Jugendlichen an einer amerikanischen Highschool in den Jahren 1979/1980. Im Mittelpunkt der Serie steht ein Geschwisterpaar. Die große Schwester (intelligent, sozial kompetent, Einserschülerin) kommt in Kontakt mit den "Burn-outs", den Schülern, die mit Drogen und Sex experimentieren und nichts ernst nehmen. Ihr jüngerer Bruder durchlebt mit seinen Freunden in der Zwischenzeit die Qualen eines "Geeks" an einer Highschool. Die kleinen, unsportlichen, an Science-Fiction interessierten Schüler leiden unter den Hänseleien der Sportler, des Sportlehrers und am Desinteresse der Mädchen.

Die Geschichten sind nicht besonders originell, werden aber mit viel Einfühlungsvermögen erzählt. Die Regie nimmt sich viel Zeit, die Charaktere einzuführen und zu erklären. Die Ausstattung ist sehr detailliert und der Soundtrack ist gigantisch: Queen, Led Zeppelin, The Who, The Grateful Dead, Chicago.

Das Glanzstück von "Freaks and Geeks" ist aber die Besetzungsliste. Ein Auszug:

Vielleicht waren die Schauspieler im Rückblick auch gar nicht so unglücklich, dass "Freaks and Geeks" keine zweite Staffel bekommen hat, wenn man die Karriere danach betrachtet.

Eigentlich haben die Produzenten also alles richtig gemacht: gute Regie, gute Schaupieler, ordentliche Geschichte, nette Gags, Bomben-Soundtrack. Warum hat es also nicht funktioniert?
Ich denke, dass die Machart für die thematische Zielgruppe, also Highschool-Schüler, zu erwachsen war. Die Zielgruppe, die die Machart und die Zeit, in der die Serie spielt, interessiert, kann wahrscheinlich nicht mehr viel mit der Thematik anfangen. So ist "Freaks and Geeks" vermutlich durch das Zielgruppenraster gefallen. 

Schade eigentlich.

Ach ja: In Deutschland lief das Ganze 2005 unter dem Spitzen-Titel "Voll daneben, voll im Leben" in der ARD Mittwoch morgens gegen 2.40 Uhr.

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