Samstag, 26. November 2011

Schlechte Menschen

Ich rege mich immer wieder in schöner Regelmäßigkeit über die Ausbeutungs-Sendungen bei RTL ("Bauer sucht Frau", "Schwiegertochter gesucht") und jetzt auch bei SAT1 ("Schwer verliebt") auf.

"Schwer verliebt" schlägt momentan ein paar kleine Wellen, nachdem sich die Rhein-Zeitung hinter das Anliegen einer Kandidatin/Teilnehmerin gestellt hat, die gegen weitere Ausstrahlungen der Sendung klagen möchte. Die Vorwürfe sind immer dieselben: verfälscht dargestellte Situationen, Handeln nach Drehbuch, lange, anstrengende Drehtage, Knebelverträge, usw.

Viele reagieren auf die Kritik an diesen Sendungen mit Sätzen wie "Das hätte sie vorher wissen müssen!" oder "Selber schuld, wenn man sich auf so etwas einlässt!" Und ja, aus der Sicht eines halbwegs medienkompetenten Erwachsenen stimmt das alles auch. Wer sich informiert, Zeitung liest und auch mal öffentlich-rechtliche Sender schaut, der kann wissen, wie Menschen bei RTL und Konsorten dargestellt werden können.

Viele Menschen haben dieses Wissen aber nicht. Sie schauen kein "Zapp" und lesen nicht den Spiegel. Sie schauen "RTL Punkt 12" und denken es seien Nachrichten. Abends schauen sie sich "Bauer sucht Frau" an und glauben, hier würde die wahre Liebe gesucht. Genau diese Menschen sind es dann ja auch, die in solchen Sendungen ausgenutzt und lächerlich gemacht werden. Es treten nicht "Kinderärztin Marion" oder "Diplom-Ingenieur Klaus" auf, sondern "Fleischereifachverkäuferin Susanne" oder "Handelsfachpacker Marco". Menschen mit einem niederen Bildungsniveau, die eben nicht wissen, auf was sie sich da einlassen.

Was gerne vergessen wird ist der Umstand, dass solche Sendungen geplant und produziert werden. Die fallen nicht vom Himmel, sondern werden von Menschen gemacht. Da sitzen dann intelligente, mitfühlende, echte Mitmenschen um einen Tisch und planen, wie sie andere Menschen gezielt bloßstellen können, so dass ein Unternehmen bei ihnen Werbezeit kauft um mehr linksdrehenden Abführjoghurt zu verkaufen.
Das sind Menschen, die sich in ihrer Freizeit vielleicht sozial engagieren, sich Sorgen um ihre Kinder oder Eltern machen. Die haben studiert - "was mit Medien" - und gelten in ihrem Umfeld als kreativ. Also genau die Sorte Mensch, denen ich unterstelle, dass sie wissen, was sie tun und welche Wirkung ihr Schaffen hat, was alles nur noch verwerflicher macht.
Gingen sie mit ihren Kollegen so um wie sie es mit ihren Kandidaten tun, hätten sie ruckzuck Mobbing-Vorwürfe am Hals. Ist aber ein Kamera-Team dabei und läuft schlechte Kuschel-Rock-Musik im Hintergrund, wird das Ganze zur "Unterhaltungssendung" und wird mit Geld belohnt.


Forrest Gumps Mutter wird ja gerne zitiert mit "Dumm ist, wer Dummes tut." Bestimmt ist auch der schlecht, der Schlechtes tut.

Donnerstag, 10. November 2011

Pfauen...

... aus künstlichen Fingernägeln, falschen Wimpern, Haarspangen und allerlei anderem Beautybedarf baut Laurel Roth. Unbedingt ansehen!

Dienstag, 8. November 2011

Auch den Steelers...

... scheine ich kein Glück zu bringen. Gerade sind wir aus dem Ellental zurück, wo wir ein vernichtendes 3:7 gegen die Fischtown Pinguins aus Bremerhaven miterleben mussten.
Gegen Ende klatschten die Bietigheimer Fans sogar bei den gegnerischen Toren und verhöhnten ihr eigenes Team.

Die Einlaufzeremonie mit dem Breuni-Bär und der Ente von der Bietigheimer Zeitung.

Mein Vordermann.

Da stand's noch 0:0.

Montag, 7. November 2011

Herbstfußball

Gestern bin ich nochmal zur Germania nach Bietigheim geradelt. Ich scheine denen wohl kein Glück zu bringen: 0:1 verloren sie gegen Rutesheim II. Aber es war schönes Herbstwetter und ich hatte den Foto dabei.

Einer der Höhepunkte - ein Heißluftballon in Herbstfarben.
Man vergleiche die verschiedenen Techniken und wer wen schützt.
Ohne Ball wirkt die Szene etwas seltsam.

Samstag, 5. November 2011

Mordgeräte und Heuchelei

Heute morgen habe ich der Südwest Presse, hier in Form der Sachsenheimer Zeitung, im Politikteil einen schönen Satz gelesen.

In einem Artikel über Viktor But, einen russischen Waffenhändler, der "Lord of War", steht Folgendes: "Allein den Taliban hat er nach Ansicht internationaler Ermittler Mordgerät für 50 Millionen Dollar verkauft."

Werden die Taliban oder die Farc beliefert, ist es also "Mordgerät". Machen das aber westlichen Demokratien, dann wird dieselbe Ware zu "Rüstungsgütern" oder alternativ "Militärgütern".